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1. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 201

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
201 ob mit Maschinen oder mit den Lippen, das ist gleichgültig. Darum findet man in vielen Tempeln eine große Menge Walzen mit aufgerollten Ge- beten, welche durch Wasser bewegt werden. Bei großen Feierlichkeiten werden große, mit 108 Lampen versehene Kronleuchter, durch welche die heiligen 108 Gandjurbücher dargestellt werden, in Bewegung gesetzt; auch die Rosenkränze der Priester zählen 108 Gebetkugeln. Der Buddhis- mus hat fick in Tübet zu einer Priesterherrschaft ausgebildet: das Ober- haupt dieses buddhistischen Kirchenstaates ist der Dalai-Lama, d. i. Meeres- priester, weil seine Herrschaft ausgebreitet ist, wie die Oberfläche des Meeres. e) Das Schamanenthum der nordasiatischen Mongolen stellt einerseits den Glauben an einen Gott, der aber wegen der ungeheuren Entfernung ohne Einwirkung auf die Schicksale der Menschen sei, anderseits eine Unzahl von bösen Geistern auf, welche den Menschen Schaden bringen. Furcht ist die Grundlage dieses Cultus. Die Schamanen suchen Hülfe gegen die Geister, gegen Verstorbene und gegen Verzauberungen bei ihren Götzenbildern, welche kleine, aus Holz oder Lumpen gefertigte Puppen sind. Dieselben werden nur so lange verehrt, als es gut geht; für jedes einbrechende Un- glück müssen die Götzen herhalten: sie werden beschimpft, zerschlagen oder verbrannt, und müssen neuen Bildern Platz machen. Die Priester der Scha- manen sind Zauberer, welche den Aberglauben durch eigenes Beispiel mehren und die geistige und die sittliche Entwickelung des Volkes darnieder halten. Neben diesen Religionen sind auch noch andere in Asien herrschend, jedoch nicht in solcher Ausdehnung, wie die drei zuerst genannten. So hat sich unter den Gebildeten in China, Japan und Anam die Lehre des Confucius (die Lehre der Gelehrten) erhalten. Er lebte gleichzeitig mit Gautama und wollte weniger eine neue Glaubens- als Sittenlehre aufstellen und das Volk ermahnen, Maß zu halten in allen Dingen, Liebe zu üben und Gutes zu thun. Seine Lehre ist vielfach ausgeartet; viele seiner An- hänger haben weder Bilder noch Priester und ahmen die Gebräuche anderer Culte abergläubisch nach. Die früher in Japan herrschende Sittenlehre ist theils vom Buddhismus verdrängt, theils in denselben übergegangen. Fast von keiner geographischen Bedeutung mehr ist die alt-persische Religion (vergl. S. 59). Während im Innern und Osten von Asien diese heidnischen Religionen vorherrschen, dehnt sich der Islam über den ganzen Westen, über Kleinasien, Arabien und Persien aus. Das Christenthum hat sich bisher nur auf euro- päische Einwanderer beschränkt, in neuester Zeit aber durch Missionäre auch unter Asiaten Anhänger gefunden. Der Islam, die Lehre des Muhamed, beruht auf jüdischen und christ- lichen Grundlagen. Er erkennt in Moses und Christus göttliche Propheten, welche aber von Muhamed übertrosfen worden sind. Er ist der letzte und größte Prophet Gottes gewesen, welcher durch den Umgang mit dem Etigel Gabriel befähigt wurde, die alte Religion der Erzväter wieder herzustellen. Das Religionsbuch ist der Koran, d. h. Lesung, Lehrbuch; er enthält die Glaubens- und Sittenlehre der Moslemin, die Gesetze über Ceremonieen, die Ehe, die Erbfolge, über bürgerliche Verhältnisse und über Krieg. Der Hauptglaubenssatz der Moslemin ist: „Es ist kein Gott außer Gott, und Muhamed ist sein Prophet." Häufig hört man von ihnen die Ausdrücke:

2. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 59

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
59 Die Polytheisten beten viele und verschiedenartige Götzen an. Je nach dem Bildungsgrade der Völker sind die heidnischen Religionen vollkomm- ner oder mangelhafter. Wir wollen sie der Vollständigkeit halber hier kurz zusammenstellen. 1) Das Brahmathum der Inder stellt 3 Hauptgottheiten (Trimurti) auf, Brahma, Wischnu und Schiwa, und verlangt daneben noch die Ver- ehrung von einer Menge von Göttern und Göttinnen oder auch von personisicirten Naturkräften. Die Lehre von der Seelenwanderung, die Enthaltsamkeit von allen Fleischspeisen, die Eintheilung des Volkes nach Kasten unterscheiden diese Religion wesentlich von andern heidnischen Culten. (Vergl. § 81.) 2) Der Buddhismus, die Religion der Mongolen, ist uni die Mitte des 6. Jahrhunderts v. Chr. aus dem Brahmathum hervorgegangen. Der Stifter dieser Religion, Buddha oder Gautama, verwarf die blutigen Opfer, den Kastenunterschied, die alten Ceremonien, und führte einen neuen Gottesdienst ein, welcher Manches mit der katho- lischen Kirche (Weihwasser, Kerzen, Rosenkränze) gemein zu haben scheint. Das Oberhaupt dieser religiösen Sekte ist der Dalai Llama, welcher seinen Sitz in Lhassa, der Hauptstadt des buddhistischen Kirchenstaats hat. (§ 81.) 3) Die Religion der feuernnbetenden Parsen, begründet von Zoroaster oder Zerdusch (660 v. Chr.) erkennt ein Reich des Lichtes und der Finsterniß an, von denen ersteres von Ormuzd, dem Urheber alles Guten, letzteres von Ahriman, dem Urheber alles Uebels auf Erden, regiert wird. Diese Lehre legt ihren Bekennern die Pflicht auf, durch gute Handlungen und Nächstenliebe das Reich des Lichtes zu fördern und die Macht des Fürsten der Finsterniß zu brechen. Sie zählt nur noch wenige Anhänger, insbesondere auf der Halbinsel Baku am kaspischen Meere und auf Guzerate in Vorderindien. 4) Die Neger in Afrika haben den traurigsten Götzendienst. Alle Reli- gionen der äthiopischen Race verehren nämlich den bösen zürnenden Geist, dessen Zorn jene Völker fürchten und durch zahlreiche Men- schenopfer von sich abzuwenden suchen. Die Priester sind Zauberer und bewegen das Volk, von den lächerlichsten Dingen Schutz für ihre Person zu erwarten. 5) Die amerikanischen Jäger- und Fischervölker glauben an einen großen Geist, der die Welt erschaffen hat; sie bringen ihm Opfer und Geschenke dar, während sie neben ihm eine Menge guter und böser Geister verehren. Merkwürdig bleibt es, daß bei diesen Indianern Amerikas eine Sage von einer großen Sündfluth sich erhalten hat, und der Glaube an eine Fortdauer nach dem Tode ziemlich allge- mein verbreitet ist. Wenn man die Gesammtmasse aller Menschen aus Erden zu ungefähr 1400 Mill. annimmt, und zwar in Europa 287 Millionen Asien 800 Afrika 200

3. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 324

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
324 Orte der Erde höher, als einem andern stehen, sonst würden die höher stehenden Theile nach den niedern fließen und sich ins Gleichgewicht setzen. Aber wenn alle Theile der Oberfläche des Meeres gleich weit von einem gemeinschaftlichen Mittelpunkt sind, so muß die Gestalt des Meeres die der Kugel sein, weil nur bei einer Kugel alle Theile der Oberfläche gleich weit vom Mittelpunkt entfernt sind." Aristoteles dachte sich aber diese Erdkugel frei in der Luft schwebend und unbeweglich. Einen bedeutenden Fortschritt in der Himmelskunde niachten die alexandri- nischen Gelehrten. Schon Ercitostheues (240 v. Chr.) lehrte, das Weltge- bäude drehe sich uni eine Achse, welche man als grade Linie vom Polarstern durch den Mittelpunkt der unbeweglichen Erdkugel bis zum Südpol des Himmels gezogen denken müsse. Ein Jahrhundert nach ihm lebte der Koper- nikus der alten Welt, Aristarch von Samos; er behauptete, „die Erde drehe sich um sich selbst und in einem schiefen Kreise um die Sonne." Abermals 100 Jahre später lebte der größte.astronom des Alterthums, Hipparch von Nicaea; er bestätigte die Lehre des Aristarch und fand, daß die Erde keines- wegs im Mittelpunkte der kreisförmigen Sonnenbahn stehe, daß die Tag- und Nachtgleichen am Himmelsäguator von O. nach Wl fortrücken und daß der Mond in seinen Bewegungen große Ungleichheit darbiete. Da sie aber ihre Behauptungen mit zu wenig schlagenden Beweisgründen gegenüber der festgewurzelten alten Ansicht unterstützen konnten, so gerieth die Wahrheit allmählich in Vergessenheit, besonders da man aus falscher Ueberzeugung, Etwas besser zu verstehen, die Lehren des Pythagoras, Aristoteles und der Alexandriner, sowie ihrer Vertheidiger und Anhänger lächerlich zu machen sich nicht entblödete. Die Folgerungen aus der Kugelgestalt der Erde, wo- zu auch die Lehre von den Antipoden (S. 9) gehörte, waren es insbeson- dere, welche den römischen Dichter Lnkretius (50 v. Chr.) und den griechi- schen Geschichtschreiber Plntarch (50 n. Chr.) veranlaßterr, sich über die Philosophen lustig zu machen, welche lieber die Menschen taumelnd und wie Betrunkene schief und nach allen Richtungen von einander abweichend und gleich Eidechsen und Maden am untern Theil der Erde kriechen lassen wollen, als ihren närrischen Vorstellungen zu entsagen. Um 130 n. Chr. trat der letzte große Astronom des Alterthums auf, Ptvlemiius aus Pelusium in Aegypten. Aus der Grundlage der damals all- gemein herrschenden Ansicht sammelte er in seinem Werke, welches in der arabischen Uebersetzung „Almagest" heißt, die Lehren der Astronomen, und bildete daraus „das Lehrgebäude des ptolemäischen Systems." Die Grund- züge desselben sind: Die Erde steht im Weltall still in der Mitte von mehreren eoncentrischen Kreisen oder Sphären (Hohlkugeln), in welchem sich der Mond, Merkur, Venus, Sonne, Mars, Jupiter und Saturn, die 7 Planeten der Alten, bewegen. In der achten Sphäre bewegen sich alle Fixsterne. Eine 9. und 10. nahm er an, um die von Hipparch gefundene Präeession (Vorrücken) der Tag- und Nachtgleichen zu erklären, und endlich noch eine 11., welche als primum mobile alle andern umschloß und alle 10 innern Sphären jeden Tag von O. nach W. um die stillstehende Erde herumführte. Dadurch erklärte er die Entstehung von Tag und Nacht; um aber die Jahreszeiten erklären zu können, mußte er der Sonne noch in ihrer Sphäre eine eigenthümliche, schraubenförmige jährliche Bahn zuer-

4. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 248

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
248 eines Strauches geflochten wird. Sie leben von den scheußlichsten Dingen, welche wir uns nur denken können: von Schlangen, Eidechsen, Ameisen, Käfern, Heuschrecken re. Die Hottentotten stehen an geistiger Kraft den Kasfern nach; sie wollen sich durchaus nicht geistig anstrengen, und arbeiten ebenso ungern. Aber doch ist ihr Charakter gut; denn sie sind ehrlich, zärtlich gegen ihre Kinder und voll Mitleid gegen Unglückliche. Die Bildungsstufe der äthiopischen Race kann man schon aus ihrer Religion abmessen (§ 50). Sie ist die tiefste Stufe des Heidenthums. Die Neger haben kaum einen Begriff von einem lebendigen Gotte; sie denken ihn sich zu entfernt und glauben, er habe die Welt verlassen und unzähligen Geistern preisgegeben. Diese Geister (Fetische) beten sie unter allerlei Formen an; auf die lächerlichste Weise machen sie Holz, Steine, Schlangen, Eidechsen, Krokodile, Wasserfälle, Bäume, die Sonne, selbst verfertigte Götzen mit Menschengestchtern, sogar den eignen Schatten re. zu Fetischen, welchen sie auch Menschenopfer bringen, um ihren Zorn zu versöhnen. Ueberall verlangt der Fetischdienst zahlreiche Menschenopfer, und veranlaßt die fürchterlichsten Gräuelscenen. Die Neger haben einen eigentlichen Teufelsdienst; sie sind in immerwährender Furcht, ein Zauberer möge sie etwa behexen. Darum behängen sie sich mit Grigris, d. h. Zaubermitteln, und morden ohne Er- barmen alle diejenigen, welche von den Zauberärzten als Urheber einer Be- zauberung bezeichnet werden. Erst in neuester Zeit ist zu diesen unglück- seligsten Duldern der Erde die Wohlthat des Christenthums gedrungen. Unter den Hottentotten und Kasfern, in der Negerrepublik Liberia, in Freetown, und an der Küste Zanguebar hat die Lehre des Weltheilandes bereits so festen Fuß gefaßt, daß mit Zuversicht zu erwarten steht, es werde den unausgesetzten Bemühungen europäischer und afrikanischer Missionäre in Kürze gelingen, auch unter den unglücklichen Völkern im Innern von Afrika die beglückende Iesu-Religion*) zu verbreiten. Bemerkenswerth ist es, daß nicht nur in Habesch, sondern auch im Neger-reich Mandara das Christenthum sich erhalten hat. Bei Moru, der Hauptstadt von Mandara in Bornu, hat man eine Anzahl Christendörfer aufgefunden und sogar ein christliches Volk, die Gouber, angetroffen, welche Kirchen mit Glocken, alte Bibeln und Religions- bücher besitzen, und in jene Gegenden eingewandert zu sein vorgeben, als die christlichen Kopten Aegyptens zier Zeit der arabischen Einfälle aus ihren heimathlichen Sitzen vertrieben wurden. Sowie ganz Nordafrika sich dem Islam zugewendet hat, so ist es auch der Thäthigkeit muhamedanischer Missionäre gelungen, viele Negerftämme der Lehre „des Propheten" zuzuwenden, welche der Sinnlichkeit der Reger mehr zusagt, als das Christenthum. Wenn aber schon der Islam eine unter Aethiopern seltene Bildung hervorzurufen vermocht hat, um wie viel mehr dürfen wix unsere Hoffnungen auf eine spätere Kultur der Negervölker richten, wenn die Lehre Jesu bei ihnen bleibenden Eingang gefunden haben wir. Zahlreich sind in der Berberei die Juden; und obwohl verachtet und schmählich unterdrückt, haben sie doch großen Reichthum und Einfluß erlangt. Ihre Zahl wird auf 6 — 700,000 geschätzt. ') Die Bibel ist bereits in verschiedene Negersprachen übersetzt worden.

5. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 290

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
290 Meister. Zur Erhaltung des Friedens und der Verfassung besteht noch eine dritte Staatsgewalt, das Bundesgericht, welches vom Kongreß und Präsi- denten unabhängig ist und über die Verfassungsmäßigkeit der gefaßten Be- schlüsse, Gesetze, über Streitigkeiten zwischen Unionsstaaten rc. entscheidet. Die Mitglieder des Gerichts ernennt der Präsident mit Zuziehung des Se- nats auf Lebenszeit. Ein stehendes Heer von 10,000 Mann dient nur dazu, die Cadres der verschiedenen Regimenter im Falle eines Krieges zu bilden; dagegen umfaßt die Miliz alle Bürger vom 18. bis 45. Lebensjahr mit Ausnahme der Lehrer, Geistlichen, Richter, Advokaten und Matrosen, und zählt 2 Mill. Mann. Die Marine zählt ohne die Handelsschiffe über 100 größere und kleinere Kriegsjahrzeuge, welche theils in Häfen der Union, theils in Brasilien, theils im Mittelmeere, theils im chinesischen Meere stationirt sind. In kirchlicher Beziehung herrscht in der Union die unbeschränkteste Freiheit. Die politischen Rechte sind durchaus unabhängig vom religiösen Glaubensbekenntniß, da der Staat über die unzähligen Religionsparteien das Oberaufsichtsrecht nicht in Anspruch nimmt und den Gemeinden die Er- bauung der Kirchen und die Anstellung und Besoldumg der Geistlichen ganz überläßt. Im Allgemeinen ist das amerikanische Volk trotz der unbeschränk- ten Religionsfreiheit sehr religiös. Die Zahl der kirchlichen Sekten wächst mit jedem Jahre; besondere Erwähnung verdienen hier von denselben die Mormonen, welche seit 1850 das neue Territorium von Utah bewohnen. Die Mormonen behaupten, die Gründer und Leiter ihrer Kirche hätten von Gott die Sehergabe empfangen, und seien im Besitze neuer Offenbarungen, wodurch das alte und neue Testament vervollständigt und die Absichten Gottes für die gegenwärtige Welt geoffenbart würden. Sie glauben, die Wiedererscheinung Christi sei nahe; sie nennen sich die Heiligen der Gegen- _ wart und geben vor, allein über den Inhalt des alten und neuen Bundes erleuchtet zu sein. Sie ordnen darnach ihre Sitten und Gebräuche, billigen die Vielweiberei und lehren die Gemeinschaft der irdischen Güter. Durch diese Lehren sind sie schon oft mit den Regierungen in Konflikt gekommen, und werden ohne Zweifel noch ernstere Händel anfangen', da sie mit Hülfe bekehrter Indianer die Geldaristokratie der Union, ihre Todfeinde, vernichten wollen. Ihre Apostel reisen mit Traktätlein und Zeitungen bereits in Europa umher, um neue Anhänger zu gewinnen; leider ist ihnen dies gelungen. I. Neu-England. 1. Mailie^ der nordöstlichste Staat der Union, erhebt sich terassenförmig von S. nach R. Die zerrissenen, felsigen Küsten gleichen denen von Nor- wegen. Das Klima ist streng und der Winter lang; trotz der häufigen Nebel ist die Luft gesund. Die bedeutenden Wälder, Weiden und Eisen- gruben machen die Ausfuhr zu einer ansehnlichen. Die Regierung ist in Augusta (9000 E.). Wichtiger ist der Hafenplatz Portland (28,000 E.). 2. Nru-Hampkhire ist größtenteils eben, hat ein heiteres und bestän- diges, aber kaltes und rauhes Klima. Landwirthschast, Industrie und Handel nährt die Bewohner, welche dicht bei einander wohnen. Deutsche Einwanderer wenden sich wegen des vorherrschenden Anglicismus nie hierher. Regierungssitz

6. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. uncounted

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
Urtheil über Cllsfian, Dr. Prüf., Lehrer an der höheren Bürgerschule zu Frank- furt a. M., Handbuch der allgemeinen Weltgeschichte aus geographischer Grundlage und mit Bemcksichtigung der Cultürgeschichte, für Bürger-, Real- und Gewerbeschulen. Nebst einem Anhang chronologi- scher Tabellen. Zweite, vermehrte und verbesserte Auflage. Frankfurt a. M. Jaeger'sche Buchhandlung, 1866. 416 S. gr. 8. aus dem Jahresbericht der pädagogischen Literatur: „Dieses ziemlich umfangreiche Lehrbuch sucht eine möglichst tief in das Wesen der Dinge eindringende Darstellung aller bei der geschichtlichen Entwickelung wirksam gewesenen Factoren zu geben. „Es wird," wie es im Vorwort zur ersten Auflage heißt, „beim geschichtlichen Unterricht die Kenntniß des Geschehenen, des Charakters der verschiedenen Perioden und der handelnden Personen, der Entwicklung und Bil- dung der Völker, der wichtigen Entdeckungen und Erfindungen über eine bevorzugte oder gar ausschließliche Aufzählung von Schlachten und Friedensschlüssen, von Kaiser- häusern und Regententafeln u. s. w. die Oberhand behalten müssen." Diesem Grundsatz gemäß nimmt denn auch das kulturhistorische Material einen sehr bedeu- tenden Raum ein. Jedem Hauptabschnitt der Geschichte ist eine kurze geographische Skizze des Schauplatzes der Begebenheiten vorangestellt. Die orientalischen Ver- hältnisse der alten Zeit find nur knapp, die der Griechen und Römer desto aus- führlicher behandelt. Das Buch ist durch zweierlei Druck zur, Benutzung für zwei verschiedene Stufen eingerichtet. Für die erste, die propädeutische, ist die Erzählung der wichtigsten Be- gebenheiten bestimmt, das Kulturhistorische dagegen für die höhere Stufe. Das Buch ist darauf berechnet, nach vorangegangener mündlicher Darstellung von Seiten des Lehrers dem Schüler zur Wiederholung und Einprägung des Ge- hörten zu dienen. Die Erzählung bewegt sich darum in kurzen, knappen, aber scharf bestimmten Zügen, die mehr andeuten als beschreiben und ausmalen. Diese Dar- stellungsweise läßt natürlich eine Hervorhebung des Antheils, den das Gemüth des Darstellenden an den Begebenheiten nimmt, sowie eine moralische Abwägung der Motive der Handelnden nicht leicht zu, setzt dieses vielmehr von der vorausgegange- nen mündlichen Erzählung voraus. Die kulturhistorischen Abschnitte sind reichhaltig, und man stößt überall auf den sichern Grund llichtiger, umfassender Detailkenntniß. Unter den schönen Künsten ist die Baukunst am ausführlichsten behandelt. Noch anschaulicher würden die diesem Gegenstände gewidmeten Capitel werden, wenn die Verschiedenheiten der einzelnen Baustyle nicht blos aufgeführt, charakterisirt und einander gegenüber gestellt würden, sondern wenn zunächst das Grundprincip der Construction (die theilweise Bedingtheit desselben durch den baulichen Zweck und das Baumaterial) und sodann die aus demselben mit Nothwendigkeit hervorgehenden constructiven und decorativen Formen behandelt wären, damit der Schüler einen Baustyl nicht als eine willkürliche Zusammenstellung mehrerer Kunstformen, sondern als eine organische, aus dem Princip und den gegebenen Verhältnissen hervorge- wachsene Einheit erfassen lernte. Im Einzelnen könnte wohl noch Manches theils berichtigt, theils genauer und zutreffender ausgedrückt werden. So ist der Ausdruck, „die Sophisten in Athen, leichtfertige und verderbliche Leute," in seiner Uneingeschränktheit unpassend, weil er die Ausartung als das Wesen und die Regel erscheinen läßt.. Ungenau ist es ferner, zu behaupten, Plato hätte uns „anziehende Berichte über die Lehre des Sokrates hinterlassen," da Plato's Dialoge zwar sehr anziehende Berichte, aber doch wohl von seiner eigenen Lehre, nicht von der des Sokrates, sind. Daß Aristoteles „die Lehren des Plato und des Sokrates zu einer Wissenschaft ausgebildet," bezeichnet denn doch das Verhältniß jenes Philosophen zu diesen beiden sehr ungenau und mißverständlich (eine treffende Bezeichnung derartiger Verhältnisse in zwei oder drei Zeilen möchte übrigens seine Schwierigkeiten haben), von seinen Werken soll „nur ein kleiner Theil erhalten sein," ein Ausdruck, der den: Schüler wohl schwerlich die rechte Idee von dem Umfange einer Gesammtausgabe des jetzt noch Vorhandenen geben wird. „Arouet von Voltaire und I. I. Rousseau strebten eine gänzliche Um- gestaltung der religiösen und politischen Verhältnisse an," ist ebenfalls ungenau, da

7. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. uncounted

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
Voltaire an eine radikale Umgestaltung der politischen Verhältnisse kaum gedacht hat; ihm scheint vielmehr im Allgemeinen der aufgeklärte und wohlwollende Despo- tismus vollkommen zu genügen. Uebrigens gehört Rousseau nicht zu denen, welche vorzugsweise mit „den Waffen des Witzes und Spottes" kämpfen, vielmehr haben alle seine Hanptschriften ein sehr ernsthaftes Ansehen, und sein p olitisch es Haupt- werk ist so systematisch abgefaßt, wie nur möglich. Auch erweckt es eine falsche Vor- stellung von Montesqnien's „Geist der Gesetze", wenn als die Quintessenz desselben die Empfehlung der Republik als der zu erstrebenden Staatsform angegeben ist. Dies ist die mehr oder minder deutlich hervortretende Tendenz der Ronsseau'schen Schriften, während der „Geist der Gesetze" die stärksten Sympathien für eine gesetzlich geordnete Monarchie an den Tag legi. Nicht blos die Royalisten bekämpften den Convent wegen der neuen Constitution, sondern auch die Ultras von der andern Seite, und eben dieser Umstand machte ihre Besiegung leicht. Sehr verfehlt scheint die Gegenüberstellung von Göthe und Schiller, die sich einander „wunderbar ergänzen" sollen, was freilich zum größten Theil wahr ist. Wenn aber nun diese leidigen, nackten, kahlen — und, weil zu viel sagenden, darum nichts sagenden — Anti- thesen wiederholt werden von Idealismus und Realismus, — Objectivität und Sub- jektivität, — Volkspoesie und Kunstpoesie, — wenn dies so nackt, und kahl einander gegenüber gestellt wird, so gibt das einen falschen Sinn. In solche Antithesen kann man, wenn man sie zu dem bestimmten Zweck eigends besinnt und dadurch ihren Sinn einschränkt, allerdings etwas Richtiges hineinlegen. Der Schüler, der die Werke Beider nicht genügend kennt, kann es nicht. Dergleichen Redensarten von Schiller, dem Idealisten, und Göthe, dem Realisten, sind, — wie häufig die ganze Literaturgeschichte — ein bequemes Ruhekissen für solche, die von den eigentlichen Werken des Genius weder Etwas fühlen, noch-verstehen, noch überhaupt wissen, aber doch darüber mitreden müssen, und sich dafür an Aeußerlichkeiten und an fertige Redensarten halten, mit denen man, wie mit geprägten Münzen in der Tasche, be- quemlich klappern kann. Trotz alledem bekundet die Abfassung namentlich der Abschnitte über Kunst und Literatur mit ihren kurzen, oft trefflichen Charakteristiken der Werke und ihrer Schöpfer eine bedeutende Kenntniß ans diesem Gebiet (Schreiber dieses, schließt von dem, was einigermaßen innerhalb seines Gesichtskreises liegt, auf das klebrige) und ein gar nicht gewöhnliches Talent der Darstellung. Ob in Deutschland viele Schulen existiren, in denen es gerathen sein möchte, all dieses Material wirklich vorzuführen, mag da- hingestellt bleiben. Der Verfasser warnt selbst in der Vorrede vor einem Zuviel. Uebrigens werden örtliche Verhältnisse hier von großem Einfluß sein. Man kann in München, Dresden, Berlin u. s. w., wo die Schüler täglich an Bauwerken der verschiedensten Kunstform vorübergehen, schon weiter auf diesen Gegenstand eingehen, als in einer kleinen Provinzialstadt. Das vorliegende Werk möchte seiner ganzen Haltung und Fassung nach nur für die obersten Klassen höherer Lehranstalten geeignet sein, und selbst die dem pro- pädeutischen Unterricht gewidmeten Abschnitte nähern sich meistens dem der höheren Unterrichtsstufe entsprechenden Ton. Jedenfalls hat man es hier mit einem durch- dachten, gediegenen und^t sichtigen Schulbuche zu thun." Cassian, ör. Prof., Handbuch der allgemeinen Weltgeschichte für Bürger-, Real- und Gewerbeschulen. Zweite, vermehrte und verbesserte Auflage. Frankfurt a. M. Iaeger'sche Buchhandlung, 1866. Der Verfasser will das Charakteristische aus der Geschichte, auf lebendiger geo- graphischen Grundlage — der so vielfach noch beliebten, kleinlichen Vollständigkeit gegenüber — für die Schuljugend zur Anschauung bringen und theilt sein Handbuch in zwei, auch durch den größeren und kleineren Druck erkennbare Curfe, einen pro- pädeutischen und ausgeführteren. In der neuen Auflage (von Or. Paldamus) ist die Anordnung und Vertheilung des Lehrstoffes beibehalten; die chronologische Tabelle für Anfänger ist etwas erweitert, dagegen sind die Jahreszahltabellen ohne Angabe der betreffenden Ereignisse weggelassen worden; die kulturgeschichtlichen Abschnitte und Bemerkungen haben eine durchgreifende Umgestaltung erfahren und die Uebersicht der neuesten Ereignisse ist bis auf die Gegenwart fortgeführt worden. Druck von Ph. Müller u. Tonip. in Wiesbaden.

8. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 199

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
199 Vögel, Pfauen, Fasanen, alle Hühnerarten, Papageien, Kakadus, Geier, Pe- likane' und andere Wasservögel, Krokodille, Schildkröten, Fische, giftige Schlangen. Korallcuthiere re. finden sich dort. Westasien und die nördlichen Steppen werden häufig von Heuschrecken heimgesucht; China ist das Heimath- land der Seidenraupe und Seidenzucht. 8 81. Asiens Völker und Staaten. Asiens Volkszahl wird verschieden angegeben; die Angaben schwanken zwischen 400 und 799 Millionen. In jedem Falle ist es für seine Größe nicht so stark bevölkert als Europa, aber wieder bevölkerter als die andern Erdtheile. Die asiatischen Völker gehören vorzugsweise 3 Raccn an: 1) Kaukasier sind über Kleinasien, die Länder des Kaukasus, über Ar- menien, Syrien, Persien und Vorderindien bis zum Ganges und Brahmaputra verbreitet. 2) Die Mongolen erstrecken sich über den ganzen Norden und Osten; sie bilden 3 Gruppen: die Kalmücken im N. und in der Mitte von Asien, die Eskimos in den Polarländern, und die Chinesen in Ost- und Südostasien. 3) Tie Malayen bewohnen die Sunda-Inseln, die Molucken und Phi- lippinen, sowie Malacka. Sie betreiben Schifffahrt und Seehandel, finb verwegene Seeräuber, und bilden den Uebergang von der mongolischen und kaukasischen Race. 1. Asien, die Heimath des ganzen Menschengeschlechts, ist zugleich auch die Wiege der 3 monotheistischen Hauptreligionen (S. 58), aber der Sitz des Heidenthums geblieben, welches sich vorzüglich in 3 Hauptformen, im Brah- maismns, Buddhismus und Schamanenthum ausgebreitet hat. a) Der Brahmaismus ist das Heidenthum der vorderindischen Völker, und soll von Manu gestiftet sein, dessen Lehren in den heiligen Religions- büchern der Vedams enthalten sind. Nach denselben gibt es ein ewiges, allbelebendes, höchstes Wesen, Para-Brahma, welcher seine Macht den Tri- murti, dem Brahma, Wischnn und Schiwa, übertragen hat; Wischnu ist die erhaltende, schaffende Kraft, Schiwa das zerstörende, schadende Element; Brahma der Ausfluß alles geistigen Lebens. Neben diesen Trimurti stellt die Lehre der Brahminen noch eine Menge von Göttern und Göttinnen auf, welche in den mannigfachsten Fratzengestalten verehrt werden. Die Lehre der Vedams ist aber theils durch Sagen, theils durch die Brahminen ent- stellt: die Seele, welche vom Brahma ausgegangen ist, muß, um zur Un- sterblichkeit zu gelangen, aus einer Form in die andere wandern; sie gelangt von der Psianze durch Thiere, Menschen, Geister und Götter zum großen Brahma, mit dem sie sich zuletzt wieder vereinigt. Entfremdung von der Welt, Versenkung in sich selbst, gänzliches Aufgeben des persönlichen freien Willens, häufige Waschungen und Reinigungen, Opfer und Büßungen führen zum Ziel. Den indischen Götzendienst charakterisiren neben dem Kastenwesen mancherlei unnattirliche Ceremonien und Gräuel, z. B. das Selbstverbrennen der Wittwen, Kinder- und Selbstmord, Selbstpeinigungen rc. Das Kästen-

9. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 200

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
200 Wesen, welches mit dem Brahmathum unzertrennlich verbunden ist, hat dem Brahmathum schon frühzeitig viele Anhänger entfremdet. Es sollen nämlich, wie die Religionsbücher darthun, aus Brahmas Haupt die Brahmanen oder Priester, aus seiner Brust die Krieger, aus dem Bauche die Acker- und Kaufleute, aus den Füßen die Handwerker entstanden sein. Diese Stände und Kasten sind streng von einander geschieden. Die 3 obern Kasten müssen sich aller Fleischspeisen enthalten, die 4. und die unreinen Volksklassen, die Pariahs, nicht. Kein Mensch kann bei seinen Lebzeiten in eine andere Kaste gelängen; in derjenigen, in welcher er geboren ist, lebt und stirbt er. Durch den Tod erst gelangt er vielleicht vermöge der Seelenwanderung und der Läuterung seiner Seele in eine höhere Kaste. Ehen zwischen Gliedern ver- schiedener Kasten können nicht geschlossen werden. Kein Unreiner darf durch seine Nähe die Atmosphäre ^ines Brahmanen entweihen; er könnte ohne Weiteres getödtet werden. ll) Der Buddhismus ist aus dem Brahmathum hervorgegangen; der Stifter derselben, Gautama, soll aus einer königlichen Familie stammen und 542 v. Chr. (?) gestorben sein. Gautama wollte die Religion aus den Zustand zurückführen, wo die Vedams noch nicht geschrieben waren. Er verwarf dieselben, legte auf Opfer und Selbstpeinigungen keinen Werth, schaffte den Kastenunterschied ab und lehrte die Gleichheit aller Menschen. Die Vielgötterei, die Lehre von der Seelenwanderung und das Verbot des Fleischessens behielt er bei. Diese neue Lehre fand großen Anhang, ihr Urheber mußte aber vor den Brahminen fliehen, und begab sich mit seinen Anhängern nach Ceylon und von da nach Hinterindien, von wo aus sich der Buddhismus über die Länder der mongolischen Völkerrace verbreitete. Nach der Lehre Gautamas, der verschiedene Namen trägt (bei den Chinesen heißt er Fo), gibt es ein höchstes, unsichtbares, unthätiges, unbegreifliches Wesen und einen ewigen Weltenraum, in welchem die Welten entstehen und vergehen. Diese sind von einer zahllosen Menge Menschen, sichtbarer und unsichtbarer Gottheiten bewohnt. Der Mensch kann durch Weltentsagung und schweigende Beschaulichkeit schon auf Erden die Würde eines Buddha (d. i. Weiser oder Heiliger) erlangen; nach seinem Tode getaugt er in den Zustand der Nirwana, d. i. Befreiung oder Seligkeit. Auch die Götter sind dem Schicksale und der Seelenwanderung unterworfen. Kein Mensch ist ohne Sünde, aber alle Menschen sind zur Seligkeit bestimmt; im Leben ste- hen ihnen gute und böse Geister zur Seite. Durch Mäßigkeit, Friedfertig- keit, Barmherzigkeit, Geduld und Standhaftigkeit nähert sich der Mensch der Seligkeit; die Seele des Lasterhaften geht zur Reinigung in einen Thierleib über und wird, wenn sie ungebessert bleibt, quälenden Geistern in der Hölle übergeben. Die Priesterschaft (Bonzen, Lamas, Mönche re.) der Buddhisten ist sehr zahlreich; sonderbar sind die Ceremonien dieses Cultus, welcher mit Götzendienst verbunden ist und doch hin und wieder an die geoffenbarte Religionen anstreift. Die Priester bilden keine besondere Kaste, alle Men- schen sollen Priester sein. Ihnen liegen die Opfer, Gebete, Predigten, Be- stattung der Todten, die Erziehung und Unterweisung der Jugend ob. Die Opfer bestehen in Blumen und Sandelholz, und sind von feierlichen Um- gängen begleitet. Weihwasser, Rosenkränze und andere Gebräuche sind dem Buddhismus eigen. Alle Gebete werden erhört, wenn sie bewegt werden,

10. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 202

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
202 „Allah ist groß!" oder „Allah ist barmherzig!" Der Islam behauptet, Alles, was in der Welt geschieht, Gutes und Böses, geschieht auf Gottes Machtgebot und ist von Ewigkeit festgestellt. Diese Lehre von dem blinden Verhängniß, welchem der Mensch unterworfen ist, muß in ihin jede geistige und sittliche Kraft erlahmen, und steigert in Zeiten der Gefahr den Kriegs- muth bis zur Todesverachtung. Sinnlicher Art sind auch die Vorstellungen vom Paradies; von einer seligen Gemeinschaft mit Gott ist keine Rede. Alle Gläubigen kommen ins Paradies, welche mit dem Schwerte in der Hand für die Ausbreitung des Islam sterben. Endlich gebietet der Islam seinen Anhängern häufige Waschungen imb Reinigungen, täglich fünfmaliges Beten, das Fasten im Monat Ramazan, ein gesetzliches Almosengeben und die Wallfahrt nach Mecka zum Grabe des Propheten. Die beiden Haupt- sekten der Moslemin sind die Sunniten und Schiiten. Die Sunniten erken- nen Muhameds Schwiegervater Abubekr und dessen Nachfolger Omar als die wahren Erben des Propheten, sowie die Sunna, bestimmte mündliche Ueberlieferungen, als nothwendigen Nachtrag zum Koran an; die Schiiten dagegen verwerfen die Sunna, erkennen Muhameds Schwiegersohn Ali als den Erben und Nachfolger des Propheten an, und haben Manches aus der Zend-Religion angenommen. Die Schiiten zerfallen wieder in viele Sekten, z. B. die Assassinen und Drusen am Libanon. Die Neiden endlich in den Gebirgen Mesopotamiens um die Stadt Singar und die Wcchabitcu in der Mitte des arabischen Hochlandes verwerfen die göttliche Verehrung des Mu- hamed, erkennen aber den Koran als göttliches Buch an. Als eine Verbindung des Brahmathums mit dem Islam ist die Sekte der Shiks, d. i. Schüler, in Vorderindien zu betrachten, welche im 15. Jahr- hundert von Nanek gestiftet und int 18. von Guru-Gowind verbessert wurde. Nanek verwarf die Vielgötterei des Brahmathums und den Kastenuntcrschied, lehrte das Dasein eines Gottes und" die Nothwendigkeit, auf Erden recht zu denken und gut zu Handeln. Erst seine Nachfolger erhoben ihn zu einem Propheten. Asien mag ungefähr zählen: Muhamedaner ... 70 Mill. Buddhisten . . . . 360 Milk. Christen ..... 17 „ Brahmaisten . . . . 170 „ Juden 2 „ Schamanen .... 10 „ 2. Die asiatischen Völker zerfallen in Bezug auf Beschäftigung und Lebensweise in 3 Gruppen: 1) in Ackerbau und Gewerbe treibende Völker (8/»); 2) in Nomaden (50 Mill.); 3) in Jäger- und Fischervölker (2 Mill.). Die Bewohner des nordsibirischen Landes find vorzugsweise Fischer und Jäger. Die Tartaren im Tiefland Turan, die Tübctaner, Mongolen, Mand- schus und die Jakuten sind Nomaden; desgleichen auch die Beduinen in Ara- bien, welche zugleich durch ihre Raub- und Kriegszüge bekannt sind. Endlich die Bewohner von Sibirien, von Kleinasien, von Syrien, Iran, Indien, China und Japan treiben Ackerbau und Gewerbe. Die Insulaner und Küstenbewohner treiben daneben Schifffahrt und Handel; die Bergbewohner aber vereinigen nicht selten Hirten-, Ackerbau- und Jagdleben mit einander. Als Räuber und Kriegsvölker werden außer deu Beduinen noch die Kurden, die Bewohner des persischen Gebirgslandes und die des Kaukasus genannt.
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